Von Immo Elite Redaktion - Danijela Teilen Teilen Ob als lichtdurchflutetes Studio, ruhiges Schlafzimmer oder kreatives Homeoffice – der Charme eines ausgebauten Dachgeschosses ist unbestritten. Doch dieser Charme verfliegt schnell, wenn die verbauten Dachfenster in die Jahre gekommen sind. Ältere Modelle sind oft schlecht isoliert, schwergängig oder gar undicht. Sie entwickeln sich zu regelrechten Energieschleudern, die im Winter teure Heizwärme entweichen lassen und im Sommer zu einem unerträglichen Hitzestau führen. Die Entscheidung für einen Austausch ist daher oft weniger eine ästhetische als eine ökonomische Notwendigkeit. Der Markt für Dachfenster wird seit Jahrzehnten von Herstellern wie Velux dominiert. Wer einen Austausch plant, steht vor einer Investition, die sorgfältig kalkuliert sein will. Gleichzeitig eröffnet der Tausch ein erhebliches Sparpotenzial, das die Anfangsinvestition über die Jahre amortisieren kann. Die entscheidenden Kostenfaktoren Es gibt nicht den einen Preis für ein Velux-Dachfenster. Die Spanne bei den Velux Dachfenster Kosten ist enorm und wird von mehreren Kernfaktoren bestimmt. Bereits bei der Wahl des Materials für den Fensterrahmen beginnt die Differenzierung. Klassische Holzfenster, meist aus Kiefer, bieten eine warme Optik und natürliche Haptik. Sie sind in der Anschaffung oft geringfügig teurer als die Pendants aus Kunststoff. Diese wiederum, meist mit einem Holzkern und einer nahtlosen Polyurethan-Umhüllung versehen, sind extrem wartungsarm und unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit. Das macht sie zur idealen Wahl für Bäder oder Küchen unter dem Dach, wo viel Wasserdampf entsteht. Der wohl wichtigste Faktor für die späteren Energiekosten ist die Verglasung. Während eine Zweifachverglasung heute als Standard gilt, rückt die Dreifachverglasung immer stärker in den Fokus. Sie isoliert deutlich besser und ist die Voraussetzung für die Inanspruchnahme staatlicher Förderungen. Natürlich beeinflusst auch die Fensterart den Preis. Ein einfaches Schwingfenster ist günstiger als ein Klapp-Schwing-Fenster, das einen freieren Zugang und einen Panoramablick ermöglicht. Hinzu kommen die Größe des Fensters und das gewählte Zubehör, wie integrierte Rollläden oder ein Sonnenschutz, die den Endpreis weiter beeinflussen. Was Schwingfenster und Klapp-Schwing-Modelle kosten Um die Kosten besser einordnen zu können, lohnt ein Blick auf die Einstiegspreise der gängigsten Velux-Modelle, basierend auf den Daten von Fachhändlern wie Lichtwunder. Die günstigste Option ist in der Regel ein Schwingfenster mit Kunststoffrahmen. In der kleinsten Ausführung beginnt der Preis hier bei etwa 572 Euro. Entscheidet man sich für ein Schwingfenster mit klassischem Holzrahmen, liegen die Einstiegskosten bei rund 700 Euro. Diese Fenster schwingen in der Mitte und eignen sich gut für Räume, in denen Möbel unter dem Fenster stehen und der direkte Zugang nicht permanent nötig ist. Deutlich mehr Komfort bieten Klapp-Schwing-Fenster. Sie lassen sich am oberen Rand öffnen und klappen komplett nach außen, was einen freien Ausblick und uneingeschränktes Stehen am offenen Fenster erlaubt. Diese zusätzliche Mechanik und der Komfort spiegeln sich im Preis wider. Ein Klapp-Schwing-Fenster aus Kunststoff ist ab etwa 830 Euro erhältlich. Interessanterweise liegt die Holzvariante bei diesem Modelltyp preislich höher, bei circa 935 Euro. Wer auf maximale Bequemlichkeit setzt, wählt elektrische oder solarbetriebene Modelle. Ein elektrisches Schwingfenster aus Holz beginnt bei etwa 1.200 Euro, während ein elektrisches Klapp-Schwing-Fenster preislich bei rund 1.800 Euro startet. Diese Modelle sind ideal für schwer erreichbare Fenster oder für den Einsatz in Smart-Home-Systemen, schließen aber eine weitere Lücke in der Preisskala nach oben. Die Kosten für den fachgerechten Einbau Das beste Fenster nützt wenig, wenn es fehlerhaft eingebaut wird. Ein unsachgemäßer Einbau kann zu massiven Folgeschäden führen, von Undichtigkeiten und Feuchtigkeit über Schimmelbildung bis hin zu katastrophalen Wärmebrücken, die den Spareffekt zunichtemachen. Die Beauftragung eines Fachbetriebs ist daher dringend anzuraten. Die Handwerkerkosten sind ein erheblicher Posten in der Gesamtrechnung. Fachbetriebe rechnen in der Regel Stundenlöhne zwischen 80 und 120 Euro ab. Man muss hier zwei Szenarien klar unterscheiden: den Austausch eines vorhandenen Fensters und den kompletten Neueinbau. Beim reinen Austausch (1:1) eines alten Dachfensters gegen ein neues der gleichen Größe ist der Aufwand am geringsten. Der Fachbetrieb benötigt hierfür durchschnittlich vier bis sechs Stunden. Geht man von vier Stunden Arbeit (mindestens 320 Euro) aus und rechnet das notwendige Dämmmaterial (ca. 150 Euro) sowie das günstigste Fenstermodell (ca. 570 Euro) hinzu, landet man bei einer minimalen Gesamtinvestition von etwa 1.150 Euro. Deutlich aufwendiger ist der nachträgliche Neueinbau, bei dem erst ein Loch ins Dach geschnitten werden muss. Hier ist der Arbeitsaufwand mit circa sieben Stunden (mindestens 560 Euro) höher, und es fällt mehr Material an (ca. 160 Euro). Hinzu kommen bei einem Neueinbau oft übersehene, aber notwendige Zusatzkosten: die Entsorgung des Bauschutts (ca. 50 Euro), die Kosten für den Innenausbau (ca. 250 Euro) und – ein unverzichtbarer Punkt – die Berechnung durch einen Statiker (ca. 250 Euro). Niemand sollte ohne statische Prüfung einen Eingriff in die Dachkonstruktion vornehmen. Somit kann ein Neueinbau schnell 550 Euro teurer werden als der reine Austausch. Der Spareffekt: Wie Energieeffizienz die Kosten senkt Die Investition in ein modernes Dachfenster ist vor allem eine Investition in die Energiebilanz des Hauses. Der entscheidende Kennwert ist der Wärmedurchgangskoeffizient, der sogenannte U-Wert. Er gibt an, wie viel Wärme pro Quadratmeter und pro Grad Temperaturunterschied durch ein Bauteil verloren geht. Je niedriger der U-Wert, desto besser die Dämmung. Alte Dachfenster aus den 80er- oder 90er-Jahren haben oft U-Werte von 2,8 W/m²K oder schlechter. Moderne Velux-Fenster mit Dreifachverglasung erreichen problemlos U-Werte von unter 1,0 W/m²K. Das bedeutet, der Wärmeverlust allein durch das Fenster wird um mehr als die Hälfte, oft sogar um zwei Drittel, reduziert. In einer Heizperiode, in der die Energiekosten unberechenbar geworden sind, schlägt sich dies direkt auf der Heizkostenabrechnung nieder. Der Spareffekt endet jedoch nicht bei der Heizung. Ein oft unterschätzter Aspekt ist der sommerliche Hitzeschutz. Dachgeschosse neigen dazu, sich extrem aufzuheizen. Zubehör wie außenliegende Hitzeschutz-Markisen (erhältlich ab ca. 70 Euro) oder Rollläden reflektieren einen Großteil der Sonnenenergie, bevor sie auf die Scheibe trifft. Diese haben laut Herstellerangaben auch eine wärmedämmende Funktion im Winter. Die Investition in dieses Zubehör reduziert den Bedarf an Ventilatoren oder energieintensiven Klimageräten und führt somit zu einer direkten Einsparung bei den Stromkosten. Der gewonnene Wohnkomfort in einem angenehm temperierten Dachraum ist dabei ein unbezahlbarer Bonus. Staatliche Hilfen Angesichts der klimapolitischen Ziele unterstützt der Staat den Umstieg auf energieeffiziente Bauteile massiv. Wer in neue Fenster investiert, sollte die aktuellen Förderprogramme genau prüfen. Die wichtigste Anlaufstelle ist die „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG), die über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) oder die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) abgewickelt wird. Das BAFA gewährt einen Zuschuss von 15 Prozent auf die förderfähigen Kosten für den Ersatz oder den erstmaligen Einbau von Fenstern. Diese Kosten umfassen nicht nur das Fenster selbst, sondern auch die Montage. Wer den Fenstertausch zudem im Rahmen eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP) durchführt, der von einem Energieberater erstellt wurde, kann einen zusätzlichen Bonus von 5 Prozent erhalten. Die KfW fördert den Fenstertausch oft im Rahmen einer umfassenderen Sanierung, die zu einem Effizienzhausstandard führt. Wichtig bei allen Förderungen: Es gibt technische Mindestanforderungen. Für Dachfenster wird meist ein U-Wert von maximal 1,4 W/m²K verlangt, um förderfähig zu sein. Ein entscheidender Punkt, der nicht übersehen werden darf: Für die Beantragung sowohl der BAFA- als auch der KfW-Förderung ist die Einbindung eines zertifizierten Energieberaters zwingend erforderlich. Dieser stellt sicher, dass die geplanten Maßnahmen die technischen Anforderungen erfüllen und begleitet den Antragsprozess. Die Kosten für den Energieberater sind zwar zunächst ein zusätzlicher Posten, werden aber ebenfalls bezuschusst und sind die Voraussetzung, um die deutlich höheren Zuschüsse zu erhalten. Eine klare Bilanz: Mehr als nur ein neues Fenster Die Kosten für den Austausch eines Velux-Dachfensters erscheinen auf den ersten Blick hoch. Doch eine reine Kostenbetrachtung greift zu kurz. Es handelt sich um eine langfristige Investition in die Substanz und den Wert der Immobilie. Die direkten Einsparungen bei den Heizkosten durch moderne Dreifachverglasung, die vermiedenen Stromkosten für Klimageräte durch effektiven Hitzeschutz und die Möglichkeit einer staatlichen Förderung von 15 Prozent oder mehr zeichnen ein klares Bild. Der Fenstertausch amortisiert sich finanziell über die Jahre. Was die Bilanz jedoch am stärksten beeinflusst, ist der unmittelbare Gewinn an Lebensqualität. Ein heller, gut temperierter und zugfreier Raum unter dem Dach ist ein Wert, der sich in keiner Kalkulation vollständig erfassen lässt. Passend zum Thema: Interview mit Lenart Shijaku: Welche Vorteile ein Dachfenster-Tausch bringt. Share
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