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Infrarotheizung Lüge vs. Wärmepumpe: Die Wahrheit über Stromkosten

Infrarotheizung Lüge vs. Wärmepumpe Die Wahrheit über Stromkosten

Sie sehen schick aus, lassen sich einfach montieren und versprechen effizientes Heizen mit Strom. Infrarotheizungen boomen – besonders bei Renovierungen und in gut gedämmten Wohnungen.

Doch was steckt wirklich hinter dem Hype? Ist die Infrarotheizung eine clevere Alternative zur Wärmepumpe – oder nur eine gut vermarktete Infrarotheizung Lüge?

Infrarotheizungen und ihre Funktionsweise: Einfach erklärt

Infrarotheizungen arbeiten anders als klassische Heizsysteme. Sie erwärmen nicht die Luft, sondern Gegenstände, Wände und Menschen direkt.

Das geschieht durch elektromagnetische Wellen im Infrarotbereich. Die erwärmten Flächen geben die gespeicherte Wärme wieder an den Raum ab – ähnlich wie bei Sonnenstrahlung.

Heizung oder Heizlüge? Das Problem mit Infrarotheizungen

Heizung oder Heizlüge Das Problem mit Infrarotheizungen

Stromverbrauch und Kosten: Nicht so smart wie gedacht

Eine Infrarotheizung benötigt Strom. Viel Strom. Und auch wenn sie punktuell schnell Wärme liefert, entstehen über die Heizperiode hinweg hohe laufende Kosten.

Anders als bei Wärmepumpen, die mit 1 kWh Strom 3 bis 5 kWh Wärme erzeugen, wandelt die Infrarotheizung Strom 1:1 in Wärme um – ohne energetischen Mehrwert.

Beispielrechnung:

Ein 20 m²-Raum benötigt etwa 1.000 Watt Heizleistung. Läuft die Heizung acht Stunden am Tag, entstehen bei einem Strompreis von 30 Cent/kWh monatliche Kosten von rund 72 Euro – für einen einzigen Raum.

Wärmepumpe schlägt Infrarot: Warum Effizienz der Gamechanger ist

Wärmepumpen sind aktuell die effizienteste Art zu heizen. Sie nutzen Umweltwärme – aus Luft, Erde oder Wasser – und multiplizieren den eingesetzten Strom.

Infrarotheizungen können da nicht mithalten. Ihr Wirkungsgrad liegt bei 100 %, was auf den ersten Blick gut klingt, aber in Wahrheit das Minimum ist.

Infrarot – angenehme Wärme oder trügerisches Gefühl?

Die Strahlungswärme: Schön, aber nicht nachhaltig

Viele Nutzer berichten von der wohltuenden Wärme eines Infrarotpaneels. Doch die gefühlte Wärme ist trügerisch. Sobald du dich nicht mehr im direkten Strahlungsbereich befindest, wird es schnell ungemütlich. Die Luft bleibt kalt, und Türen oder Fenster verschlucken die Wärme sofort.

Keine Speicherfähigkeit: Nach dem Abschalten wird’s sofort kalt

Ein großer Nachteil: Infrarotheizungen speichern keine Wärme. Nach dem Abschalten ist Schluss mit warm. Du musst also dauerhaft heizen, um den Raum angenehm temperiert zu halten – was direkt aufs Stromkonto schlägt.

Anschaffungskosten – günstig, aber nur auf den ersten Blick

Billig im Einkauf, teuer im Betrieb

Infrarotheizungen sind vergleichsweise günstig in der Anschaffung. Ein einfaches Infrarotpaneel gibt’s ab etwa 200 Euro.

Doch die Rechnung geht nicht auf: Die niedrigen Anschaffungskosten werden durch hohe Strompreise schnell wieder wettgemacht. Eine klassische Wärmepumpe kostet zwar mehrere Tausend Euro, amortisiert sich aber durch ihre Effizienz deutlich schneller.

Förderungen? Fehlanzeige

Während Wärmepumpen, Biomasseheizungen oder Solarthermie staatlich gefördert werden, sieht es für Infrarotheizungen mau aus.

Der Staat erkennt das geringe Einsparpotenzial und verzichtet bewusst auf Zuschüsse – ein weiteres Indiz für die Fragwürdigkeit der Technologie.

Nachtspeicheröfen lassen grüßen – Déjà-vu der Heiztechnik

Infrarotheizungen erinnern stark an die Nachtspeicheröfen der 70er-Jahre. Auch hier war die Idee: Strom über Nacht günstig nutzen, tagsüber warm wohnen.

Heute gelten diese Geräte als Energiefresser und werden überall ersetzt. Warum also sollten wir denselben Fehler mit Infrarot wiederholen?

Infrarotheizung Lüge im Altbau – ein teures Vergnügen

Infrarotheizung Lüge im Altbau – ein teures Vergnügen

Ohne Dämmung keine Chance

Altbau + Infrarotheizung = schlechter Deal. Ohne perfekte Dämmung verpufft die Wärme wortwörtlich durch die Wände. Die Folge: Dauerbetrieb, hohe Stromrechnung, niedriger Wohnkomfort.

Flächenbedarf unterschätzt

Wer glaubt, ein einzelnes Paneel reicht für 30 m², liegt falsch. Oft müssen mehrere Infrarotpaneele angebracht werden – an Wand und Decke. Das kostet nicht nur mehr Geld, sondern auch wertvollen Wohnraum.

Strom – die unterschätzte Heizfalle

Strompreise steigen weiter

Mit dem Umstieg auf E-Mobilität, Wärmepumpen und Digitalisierung wächst die Stromnachfrage. Die Preise steigen. Wer mit Strom heizt, macht sich extrem abhängig vom Markt. Infrarotheizungen sind damit ein echtes Risiko für die Zukunft – vor allem bei längeren Heizperioden.

Stromausfall? Dann frierst du

Ein Blackout ist selten, aber nicht unmöglich. Infrarotheizungen funktionieren ausschließlich mit Strom. Kein Netz – keine Wärme. Keine Alternative. Keine Chance.

Infrarotpaneel oder Wärmepumpe? Der Vergleich

Kriterium Infrarotheizung Wärmepumpe
Anschaffungskosten Günstig Hoch
Betriebskosten Hoch Gering
Wirkungsgrad 100 % 300–500 %
Umweltfreundlichkeit Gering Hoch
Förderung Nein Ja
Nachhaltigkeit Schwach Stark
Speicherwärme Keine Ja
Zukunftssicherheit Niedrig Hoch

Warum ist eine Infrarotheizung nicht empfehlenswert?

Kurz gesagt: Sie ist ineffizient, teuer im Betrieb, kaum nachhaltig und nur in wenigen Nischen wirklich sinnvoll – zum Beispiel in gut gedämmten Tiny Houses, als Zusatzheizung im Bad oder als punktuelle Lösung im Gartenhaus.

Für dauerhaftes Heizen ist sie ungeeignet. Die sogenannte Infrarotheizung-Lüge basiert auf cleverem Marketing – nicht auf echten Vorteilen.

Was ist das Hauptrisiko von Infrarot?

Ganz klar: der Stromverbrauch. Infrarotheizungen wirken effizient, weil sie schnell wärmen. Aber langfristig verbrauchen sie viel Energie und treiben deine Stromkosten in die Höhe. In Zeiten steigender Energiepreise ist das ein echtes Risiko – für dein Konto und die Umwelt.

Heizen mit Köpfchen: Diese Alternativen lohnen sich wirklich

Wärmepumpe – das Multitalent

Wärmepumpen sind die Zukunft. Sie nutzen Umweltwärme und funktionieren mit wenig Strom. Ideal für Neubauten und sanierte Altbauten – plus staatliche Förderung.

Holz- und Pelletheizungen – für Selbstversorger

Nachhaltig, regional, CO₂-neutral: Pelletheizungen und Holzöfen sind vor allem im ländlichen Raum eine beliebte Alternative. Wer Lagerplatz hat, spart langfristig.

Solarthermie – die Sonne als Heizquelle

Mit Solarthermie lässt sich Warmwasser erzeugen oder sogar Heizungsunterstützung betreiben. Besonders sinnvoll als Kombi-Lösung mit anderen Heizsystemen.

Fazit: Infrarotheizung – hip, aber nicht klug

Die Infrarotheizung verkauft sich als moderne Lösung, ist aber in vielen Fällen ein teurer Irrweg. Wer sich langfristig unabhängig, nachhaltig und effizient versorgen will, sollte auf andere Heizsysteme setzen.

Wärmepumpe, Solarthermie und Co. bieten echten Mehrwert – fürs Klima, für dein Konto und für deine Zukunft.

Wenn du also gerade überlegst, wie du in Zukunft effizient heizen willst – sei schlau, informier dich gut und fall nicht auf den Infrarot-Hype rein.

 

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